(elp) - Am Samstag, den 17.10.2015 empfing die erste Männermannschaft der HB Ludwigsburg die Gäste aus Kornwestheim zum Heimspiel in der Pflugfelder Sporthalle. In erster Linie ging es den Gastgebern in diesem Spiel darum, die schwache Leistung in Schmiden so schnell wie möglich vergessen zu machen und an die zuvor im Spiel gegen Ditzingen erfolgte Leistungssteigerung weiter anzuknüpfen. Zielsetzung waren zwei Punkte, die allerdings auch von den Gästen – die ebenfalls nicht überzeugend in die Runde starteten – anvisiert wurden. Somit waren die Zutaten für ein interessantes Derby bereitet …

Schon die ersten Minuten zeigten, dass an diesem Wochenende eine andere HBL-Mannschaft als noch die Woche zuvor auf dem Platz stand. Mit mehr Zug zum Tor, schneller vorgetragenen Angriffen und vor allem mit einem konsequenten Auftreten in der Abwehr konnte man zu Beginn mit 2:0 in Führung gehen und fand sehr gut ins Spiel, bevor man nach über vier Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen musste. Dann allerdings fanden sich die Gäste, die sich nun verstärkt auf Abschlüsse aus dem Rückraum fokussierten, besser zurecht und es entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein offenes Spiel, in dem sich mal die eine, mal die andere Mannschaft eine Führung erspielen konnte. Vor allem war es in dieser Phase dem mittlerweile eingewechselten HBL-Torhüter Daniel Neumann und seinen Paraden zu verdanken, dass die HBL in Schlagweite blieb.

Nach knapp 19 Minuten und beim Spielstand von 8:9 bot sich dann der HBL die Möglichkeit, gegen die nach einer Zeitstrafe in Unterzahl befindlichen Kornwestheimer eine Führung zu erspielen. Doch zur Überraschung aller brachte diese Situation einen anderen Effekt mit sich. Zwar konnte in dieser Zeit ein 7-Meter zum zwischenzeitlichen Ausgleich verwandelt werden, ansonsten verstrich die Überzahl aber ohne zählbaren Erfolg für die HBL. Stattdessen erspielten sich die Gäste aus Kornwestheim in der Folgezeit eine 9:12-Führung. Nach einer Auszeit durch die HBL-Trainer Zimmermann und Klinke dann allerdings die nächste Überraschung: Plötzlich stand ein 13:12 auf der Anzeigetafel und das Spiel hatte in der ersten Halbzeit nochmals eine kleine Wendung genommen. Diese Phase zeigte auch die Stärke und die Möglichkeiten auf, die im HBL-Team stecken, wenn konsequent von allen das Tempo angenommen und die Tiefe im Angriff gesucht wird, denn die vier Tore konnten von insgesamt vier verschiedenen Torschützen erzielt werden.

In die Pause ging man letztlich mit einem Spielstand von 14:14, was sicher auch den Spielverlauf in der ersten Halbzeit widerspiegelt. Besser aus den Startlöchern kam in der zweiten Halbzeit dann wieder die Heimmannschaft. Bereits nach sechs Minuten in der zweiten Halbzeit konnte man eine Vier-Tore-Führung (20:16) erspielen, die diesmal auch daraus resultierte, dass man eine sich ergebende Überzahl konsequent nutzte. Diesen Vorsprung konnte die HBL bis zur 50. Minute behaupten und sogar um ein Tor ausbauen, was vor allem der Tatsache geschuldet war, dass man Gegentore konsequent mit eigenen Toren beantwortete und weiter auf das Tempo drückte. Allein Christian Kraus erzielte in dieser Phase fünf seiner insgesamt neun Tore. So stand es nach einem Tor von Nils Eitel nach 50:05 Minuten 27:22 für die Gastgeber. Wer nun allerdings dachte, dass das Spiel in trockenen Tüchern wäre, der hatte die Rechnung ohne die Gäste aus Kornwestheim gemacht. Sicher auch bedingt durch drei Zeitstrafen in nur drei Minuten gegen die HBL gelang es dem SVK binnen vier Minuten den von der HBL erspielten Fünf-Tore-Vorsprung wieder zu egalisieren. Vor allem die nun treffsicherer werdenden Außenspielern der Gäste Daub und Rothermund und der immer stärker werdende Nico Dömötör hatten daran einen erheblichen Anteil. Zudem fand der Torhüter der Gäste immer besser ins Spiel. Wichtig in dieser Phase war, dass sich die HBL nicht weiter verunsichern ließ und nach dem 28:28 mit einem weiteren Tor die Kornwestheimer unter Zugzwang brachte.

Die Schlussphase war dann nichts für schwache Nerven. Nach 58:21 Minuten stand es nach einem weiteren Tor von Nico Dömötor 30:30 und wohl kaum einer in der Halle konnte ahnen, dass dies das letzte Tor in diesem Spiel sein sollte. Den darauf folgenden Ballbesitz ließ die HBL mit einem leichtfertigen und in dieser Situation sicher unglücklichen Pass ungenutzt, so dass die Gäste 35 Sekunden vor Spielende in Ballbesitz befindlich eine Auszeit nehmen konnten. Doch die HBL stemmte sich in der verbleibenden Zeit mit allen Mitteln gegen eine Niederlage, wobei man sicher von Glück reden kann, dass im letzten Angriff der Kornwestheimer die Schiedsrichter nicht auf einem 7-Meter, sondern nur auf einen – da die Spielzeit bereits abgelaufen war – direkten Freiwurf entschieden. Dieser blieb letztlich ungenutzt.

Fazit: das Unentschieden ist glücklich und unglücklich zugleich, stellt aber letztlich über die gesamte Spielzeit betrachtet eine gerechte Punkteteilung dar. Es wäre sicher mehr drin gewesen, allerdings hätte man auch mit leeren Händen dastehen können. Positiv aus Sicht der HBL bleibt festzuhalten, dass in diesem Spiel insgesamt neun Feldspieler Tore erzielen konnten und auch bei den 7-Metern erstmals eine Trefferquote von 100% erzielt werden konnte. Und vor allem passten nach dem sehr schwachen Auftritt in Schmiden Einstellung und Engagement!


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