(jgu) - Nachdem die Männer 2 der HB das Spiel am letzten Wochenende in Korntal verdient verloren hatten, war das Ziel im dritten Heimspiel der Saison die ersten Punkte einzufahren, um den dürftigen Start in die Runde vergessen zu machen. Zu Gast in der als „Hermann-Batz-Hölle“ bekannten Eglosheimer Sportstätte, die mit geschätzten 17 Zuschauern beinahe ausverkauft war, hatte man die vierte Mannschaft aus Bietigheim (sozusagen die Bundesliga-Reserve-Reserve-Reserve).

Die Kabinenansprache vor Beginn der Partie fiel vergleichsweise kurz, aber dafür emotional aus, was vermutlich daran lag, dass Spielertrainer Andreas Wolf am Vorabend etwas zu tief in den Stiefel geschaut hatte. Unterstützt wurde das „Wolfsrudel“ durch die beiden Routiniers Mario Kreh und Moritz Schreijäg, die ihre Handballschuhe für dieses Spiel noch einmal aus der Mottenkiste hervorholten. Entsprechend kam der Verdacht auf, dass der Gegner mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden soll, die da wären: Robustes Abwehrverhalten und konzentrierter Spielaufbau mit gemäßigtem Tempo, oder kurz gesagt: Erfahrung pur. Jedoch wurde jeder, der sich auf einen trägen Verlauf der Partie eingestellt hatte, schnell eines Besseren belehrt. Es schien so, als hielt sich bei den Spielern auf der Platte die Belastung durch Hochprozentiges und sonstige bewusstseinserweiternde Substanzen in Grenzen und so konnte Flügelflitzer Simon Küchenthal seine Farben durch schnelle Tore mit 3:1 in Führung bringen.

Die robuste Abwehr der Ludwigsburger gefiel der SG nicht wirklich, allerdings blieb das Spiel über längere Zeit ausgeglichen und spannend. Daran konnte auch die erste Auszeit des Heimtrainers nichts ändern, der die Option zur Pause wohl weniger zog, um spielerische Anpassungen vorzunehmen, als sich selbst und den Spielern auf der Bank einen kurzen Moment der Erholung zu gönnen. Bis zur Halbzeit wurde dennoch ein Vorsprung von 3 Toren herausgeholt, zu dem Moritz „die Fackel“ Schreijäg mit zwei Rückraumgeschossen beitragen konnte. „Für das entgegengebrachte Vertrauen und mein erstes Saisontor möchte ich mich bei Mannschaft und Coach mit 2 Kisten Bier bedanken“, so Schreijäg angeblich nach der Partie. Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Abwehr der Ludwigsburger sehr präsent. Der massive Innenblock um Alexander Radtke-Großhans brachte die Rückraumspieler des Gegners beinahe zum weinen und so stand es in Minute 41 Minute bereits 20:12. In dieser Phase trat auch Mario „der Schraubstock“ Kreh positiv in Erscheinung, der trotz des großen Altersunterschieds keine Hemmungen hatte mit dem gegnerischen Kreisläufer Zärtlichkeiten auszutauschen. Etwas weniger massiv, aber in der Leistung nicht schmaler, zeigte sich Torhüter Jan Pfitzinger, der seine Mitspieler wiederholt durch butterweiche Konterpässe einzusetzen vermochte. Als fähigen Verwerter dieser Vorlagen fand er unter anderem den für eine unbekannte Summe von der ersten Mannschaft der HB freigekauften Stefan Klöpfer. Spätestens nach 52 Zeigerumdrehungen bei einem Spielstand von 29:18 stand fest, dass nur noch ein Wunder den Sieg des Heimteams verhindern konnte. Zwar blieb dieses Wunder aus, jedoch bekamen die Zuschauer eine beinahe gleichzusetzende Seltenheit zu sehen, als Kreisläufer Jochen Alf ein Tor aus dem Rückraum erzielte. Auch wenn am Ende der Abstand nochmal auf 8 Tore schrumpfte (Endstand 32:24), lässt sich ein positives Fazit ziehen: Gute Abwehr- und Torhüterleistung und vorne trotz dezimiertem Rückraum genügend Tore geschossen. Dies gilt es nächstes Wochenende gegen die HSG Strohgäu fortzuführen.

Für die HB spielten (oder saßen): J. Pfitzinger, M. Schildknecht (beide Tor), S. Klöpfer (7), J. Günther, S. Fink, A. Radtke-Großhans (4), F. Seeger (3/3), P. Gaitatzis (3), M. Mehr, M. Kreh, M. Schreijäg (3), S. Küchenthal (8), J. Alf (2), M. Götz (2), Trainer A. Wolf


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