mC1: Derbysieg in der Hölle Ost

Diesmal war es eine kurze Reise, denn es war Derbytime in Kornwestheim angesagt. Wenn man vor der Halle steht und in den sozialen Netzwerken seinen Standort eingibt, dann erscheint tatsächlich „Hölle Ost“. Somit war man sehr gespannt , ob es ein heißes Spiel in der Württemberg-Oberliga geben würde.

Im Vorfeld der Partie war man der Meinung, dass wenn man an die gute Leistung der ersten Spiele anknüpfen kann, auf jeden Fall Punkte zu holen sind. An dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass Kornwestheim leider die komplette Saison auf Manuel Weinhardt wegen einer sehr schweren Verletzung verzichten muss, dem wir auch von unserer Seite alles Gute wünschen.

Das Derby wurde pünktlich zur ungewohnten Anwurfzeit um 14:25 Uhr eröffnet. Der Beginn war durchaus etwas zäh auf beiden Seiten; hier war noch nicht erkennbar, dass das Spiel ein emotionales Feuerwerk werden sollte. Nach 5 Minuten kam der Angriff der Gastgeber immer besser in Fahrt. Immer wieder gelangen die Lurchis zu Toren durch Sperre/Absetzen und Übergängen der Außenspieler an den Kreis. Die in den ersten Spielen so starke HBL Abwehr bekam in der kompletten ersten Halbzeit keinen Zugriff auf den Gegner. Weder im Gesamtkollektiv noch in der Kleingruppe stimmte die Abstimmung. Dazu kamen auch individuelle Fehler und Unkonzentriertheiten. Auch im Angriff tat man sich oft schwer und die Tore waren zum Teil hart erarbeitet. Die HBL Jungs kamen einfach nicht in einen richtigen Spielfluss, ebenso hätte die Trefferquote höher sein können. Und ab der 10. Spielminute kam ein weiterer Faktor dazu: Derbystimmung. Dies machte sich durch Hektik auf beiden Seiten und sehr vielen 2-Minuten Strafen bemerkbar. Emotionalität an der Seitenlinie und steigender Lärmpegel in Halle. Trommeln und sonstige Krach-Mach-Instrumente trugen dazu bei, dass es ein sehr hektisches Spiel wurde. Trotz schlechter Abwehrleistung und nicht optimalem Angriff ging man beim Spielstand von 16:17 mit nur mit einem Tor Rückstand in die Kabine. Somit war noch alles drin und man durfte auf die zweite Halbzeit gespannt sein.

Wer nun gedacht hatte, dass sich das Spiel etwas beruhigen würde sah sich getäuscht. Allerdings kamen unsere Jungs so langsam etwas besser ins Spiel. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drehten sie den Rückstand in eine knappe Führung. In der 32. Minute dann die vielleicht entscheide Situation für den weiteren Verlauf der Partie: doppelte Unterzahl für unsere HBL-Boys und somit die große Chance für Kornwestheim bei 6 gegen 4 das Spiel wieder an sich zu ziehen. Doch die Lurchis konnten aus diesem Vorteil kein Kapital schlagen und in diesen zwei Minuten keinen einzigen Treffer erzielen. Das Momentum war nun klar auf HBL Seite. Es ging irgendwie ein Ruck durch die Mannschaft. Die Abwehr war zwar nicht perfekt, aber deutlich besser. Im Angriff gelangen einfache Tore durch die erste und zweite Welle. Zudem war die Entscheidungsfindung deutlich besser; es wurde auch mal das Tempo rausgenommen, um in der hektischen und aufgeheizten Atmosphäre die Ruhe zu behalten. Der Positionsangriff wurde diszipliniert mit Auftakthandlungen eröffnet und dadurch viele Tore geworfen. Man merkte nun auch, dass beim Gastgeber die Kräfte schwanden, da sie wenig Wechselmöglichkeiten hatten. Somit stand zum Schluss doch ein deutlicher 34:28 Auswärtssieg auf der Anzeigetafel. DERBYSIEG!

Lasst uns nun noch ein kleines Fazit ziehen: Das Trainerteam wird sicherlich den mangelnden Zugriff in der Abwehr in der ersten Halbzeit mit den Jungs in Ruhe analysieren. Nur wenn alle Spieler mit höchster Konzentration und Laufbereitschaft Präsenz zeigen, kann man in der Oberliga mithalten. Denn es werden noch deutlich stärkere Gegner kommen, wo in der Abwehr der Grundstock für den Ausgang des Spiels gelegt wird. Aber wir wollen das POSITIVE mitnehmen: Es zeigt Charakter, wenn man sich nicht hängen lässt und auch mal Kritik annimmt. Die Jungs haben ab der 32. Minute deutlich zugelegt. Obwohl es auch in der zweiten Halbzeit kein perfektes Spiel war, verdienen unsere Jungs großen Respekt, wie sie in der hitzigen Atmosphäre Stand gehalten haben. Die HBL-Boys haben das Spiel gedreht und mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken wollen wir auch in die nächsten Spiele gehen.

Für HB Ludwigsburg spielten: Noah Maier, Henri Kauer, David Benz, Luis Hülden, Jonas Eckstein, Philipp Schmidt-Offhaus, Adrian Klüber(TW), David Jajcinovic, Janne Würth, Mika Kienzle, Simon Großhans, Mika Hoffmann, Pascal Grosshans, Hendrik Bäßler

Tino Stecher


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